Luhmühle in Greene Luhmühle in Greene

Bereits in der Dorfbeschreibung Greene von 1757 werden für Greene zwei Mahlmühlen belegt; eine davon ist die kleine Herzogliche Luhmühle am Luhebach. Bereits 1768 verkauft als Erbenzins-Mühle zusammen mit der Leinemühle. Der Mahlbetrieb in der Luhmühle kam erst zum Einsatz, wenn durch Hochwasser der Leine die Leinemühle nicht genutzt werden konnte.

 

In früheren Jahren kam das häufiger vor. Weitere Einzelheiten im Kapitel „Greener Leinemühle“.

 

Die Luhmühle erhielt ihr Wasser von dem vor dem Haus vorbeifließenden Luhebach. Von einem rund 100 m höher gelegenen Abzweig wurde das Fließgewässer abgeleitet, um ein Mühlenrad am ostwärtigen Gebäudeteil anzutreiben. Die vorstehende Schnittzeichnung dokumentiert diesen Bauzustand, der in dieser Form noch bis 1936 fortbestand.

Auch das Kachelgemälde im Greener Heimatmuseum gibt diesen Zustand, festgehalten von der Malerin Clara Stromberg/ Kuhlmann, wider. Nach Aufgabe des Mühlenbetriebes wurde das Mühlen-Rad abgenommen und die Wassergräben zugeschüttet. Der offene Luhebach vor dem Haus bestand noch bis Anfang 1970, als auch dieser dann verrohrt wurde. Zu Beginn der 1990-iger Jahre entstand in unmittelbarer Nachbarschaft ein größerer Neubau, der seit dem als Seniorenwohnsitz genutzt wird. Das wesentlich kleinere Mühlengebäude wurde in das Gesamtobjekt eingebunden und beherbergt heute auch Einzelzimmer für Senioren. Der ursprüngliche Fachwerkcharakter wurde dabei voll erhalten. Nachzutragen wäre, dass noch 1795 bis 1798 räumliche Erweiterungen und Ausbauarbeiten im bestehenden Gebäudetrakt vorgenommen und die Radachse für das Mühlenrad erneuert wurden.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das nebenstehende Bildnis verdeutlicht den damals praktizierten Transport von wenigen Kornsäcken als Packgut auf dem Rücken eines Pferdes. Dieses stilvolle Kachelbildnis hängt auch im Heimatmuseum Greene.

Hier vereinigen sich verschiedene Zeit- und Gesellschaftsräume, die die Malerin in sehr ausdruckskräftiger Weise dokumentiert hat. Während das ‚Halbspännerpaar‘ im 19. Jh. mit dem Getreidegespann in den Ort einfährt, vergnügt sich offenbar eine vornehme Familie beim sonntäglichen Ausgang.

 

Mittelpunkt bildet die Heerstraße von Braunschweig nach Holzminden, die in Greene durch den Ort führt. Links zeigt sich das hoch gelegene Brinksitzerhaus, die „Pipika“ im Volksmund genannt, das bereits 1752 errichtet wurde (abgebrochen 1969). Die davor fast senkrechte Stützwand zum Schutz des Gebäudes entstand im Zusammenhang mit dem Straßenausbau um 1830. Aufgrund des rechtsseitig verlaufenden Bachlaufes musste zur Gewinnung der notwendigen Straßenbreite in den linken Grundstücksbereich eingegriffen werden. Dadurch entstand diese eindrucksvolle Mauerwand.

 

Im Hintergrund zu erkennen ist der 1864/ 1865 erbaute Greener Viadukt mit acht Bögen. Er überspannt mit 31 m Höhe und 97 m Länge das Luhetal. Damals führten der Bachlauf und der Straßenzug durch jeweils getrennte Bögen Partien. Das änderte sich erst 1973/ 1974.

 

Auch das Mühlengebäude ist älteren Ursprungs. Es gibt auch ein historisches Gemälde mit ‚Pipika‘ und Luhmühle – aber ohne den Viadukt im Hintergrund, was ja auch rund 100 Jahre so gewesen ist.