GREENER TRADITIONSGASTSTÄTTEN

Die Krug Gerechtsamen für Greene gehen bis in das Jahr 1647 zurück. Julius Schele war der erste; es folgte 1693 der Amtsvogt Jürgen Christian Geffers. Beide Gebäudestandorte sind im oberen Steinweg einzuordnen. Zum Zeitpunkt des verbrieften Erbregisters von 1717 stand bereits auf dem Ackerhof von Rheden nahe der Leinebrücke der neue Krug. 1706 wurde für dieses Gebäude die Herzogliche Konzession erteilt an Christian Wille und zehn Jahre später an Johann Friedrich Fricke.

 

Im Jahr 1810 erwarb Heinrich Christian Rose aus Brunsen dieses Anwesen und verpachtete den Krug zunächst an Heinrich Kuhlemann. 1825 übernahm dann der Sohn des Erwerbers aus Brunsen, Ludwig Rose, diese Gaststätte. Sie war bis 1981 im Roseschen Familienbesitz.

 

Die Gaststätte erhielt den Namen „Zum Goldenen Löwen“.

 

 

 


Bis zur Zweijahrtausendwende verschiedene Renovierungen und Eigen-tümerwechsel und Neufirmierung unter den Namen LANDHAUS GREENE mit angeschlossenem großen Saal. Gutes Essen und große Getränkeauswahl sind auch heutiger Standard.

 

 

Dieses Bild entstammt einer Postkarte, die 1916 geschrieben wurde. Die fachwerkprägenden Gebäude mit den beiden Kutschenfuhrwerken gehen auf die Zeit um 1900 zurück. Das linke Gebäude diente einst als Zollhaus.

 



Die einstige GASTSTÄTTE BRANDMÜLLER mitten im Ort ist bereits zum Zeitpunkt der Erstellung des 1. Erbregisters für Greene 1548 als bäuerlicher Betrieb eines Großköthers urkundlich belegt. Anfang des 19. Jh. hat dort Ludwig Brandmüller eine Gaststätte eingerichtet. Sie bestand bis 1920. 1990 fanden Fenster- und Dachsanierungen statt.

Der Gastwirt Brandmüller gilt als Begründer der Greener Burggaststätte. Zunächst als Bauhütte in der Ortschaft eingerichtet zur Bewirtung der vielen Gleisbauarbeiter in den Jahren 1860 – 1868 beim Bau der Eisenbahnstrecke Kreiensen – Holzminden und hier besonders hervorzuheben der Tunnelbau bei Ippensen und der Greener Viadukt. Über 300 Arbeiter allein waren im Flecken Greene untergebracht und die wollten auch während der Bahnbau-Arbeiten versorgt werden.

 Nach Ludwig Brandmüllers Tod 1906 wurde auf seinen Namen eine ‚milde Stiftung‘ zur Unterstützung 15 armer würdiger Familien in Greene begründet. Das Stiftungskapital von 3000 Mark wurde entsprechend angelegt und die Zinsen alljährlich am Todestag des Erblassers ausgeschüttet werden. Rd. 15 Jahre existierte diese Stiftung. Infolge der Inflation war das Stiftungskapital entwertet. 1954 wurde sie formell aufgelöst. Neben der Gaststätte war großer landwirtschaftlicher Grundbesitz vorhanden, der in den Nachfolgejahren von den Erben verpachtet wurde. Das Anwesen macht heute einen desaströsen Eindruck.

 

 

Das einstige Kaffeehaus mit Bierschenke entwickelte sich kräftig in den 1920-iger Jahren; über die nächsten 50 Jahre dann zu einem komfortablen Ausflugslokal, das weit über die Grenzen Greenes hinaus bekannt war. Das macht besonders auch das Gästebuch – begonnen Anfang 1920 – überaus deutlich. Das Original befindet sich übrigens im Greener Heimatmuseum.

 

Unter Friedrich Lucas erlebte die Burggaststätte ihre Blütezeit.

Vielfältige Baugestaltungs- und Unterhaltungsangebote bereicherten das historische Ensemble. Das Ende zeichnete sich Jahresschluss der 1980-iger Jahre ab, da Ausflugslokale dieser Größenordnung wirtschaftlich nicht aufrechterhalten werden konnten. Inzwischen werden die baulichen Anlagen privat genutzt.