Das Schmiedehandwerk war in Greene stets eine tragende Säule. Mehrere Betriebe existierten zur gleichen Zeit als so genannte Grobschmieden. Der Beruf des Grobschmiedes ist einer der ältesten Berufe überhaupt.
Der älteste nachweisbare Schmiedebetrieb im Flecken Greene existierte von 1878 bis 2015 und das während der 137 Jahre als reiner Familienbetrieb. 32 Jahre lang wirkte Walter Winkler jun. als Schmiede- und Kfz.-Meister an urgroßväterlicher Stätte.
Im einstigen Kuhstall entstand gegen Ende des 19. Jh. eine Schmiede, wie hier dokumentiert. Das 1734 erbaute Brinksitzer - Haus diente zunächst einem Böttcher und dann einem Schneidermeister. Nach 144 Jahren wurde dann im Nebenhaus die Schmiede eingebaut. Das daneben dokumentierte Wohnhaus und Teile der alten Schmiede wurden 1984 abgerissen und durch Neubauten ersetzt.
Zu den Schmiedeerzeugnissen zählten die verschiedenen Feldbearbeitungsgeräte wie Hacken, Spaten, Pflüge, Pflugschare, auch Meißel für Steinmetzarbeiten, Türscharniere, Gliederketten, Äxte und vor allem Hufeisen. Zu Beginn waren bis zu 100 Pferde „im Beschlag“. Später steigerte sich das auf über 200 Pferde. Aus nah und fern kamen die Landwirte mit ihren Pferden zum Schmiedemeister, um sie mit neuen Hufeisen beschlagen zu lassen.
Zu den „Altgeräten“ zählt ein über 100 Jahre alter Amboss. Eine Bohrmaschine existiert seit 1932. Die wertvollste Einrichtung war bzw. ist der Schmiedeherd „Esse“ genannt. Die jederzeit noch nutzbare Esse wurde 1953 umgebaut.
Die Landwirtschaft erweiterte ihren Gerätepark – Pferde wurden auf dem Acker nicht mehr gebraucht und damit ging der Hufbeschlag sukzessive zurück.
Der letzte Betriebsinhaber hatte sich daher schon frühzeitig auch dem Kraftfahrzeuggewerbe zugewandt und neben dem Schmiedemeister auch den Meistertitel im Kraftfahrzeughandwerk erworben.
Nunmehr hat ein ehemaliger Lehrling die jetzige Kraftfahrzeug -Werkstatt übernommen.
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