Bildhauer Professor Karl Robert Gottlieb Elster
*8.10.1867 in Greene †6.12.1917 in Braunschweig
Der Vater, Pastor Alfred Elster, bekleidete von 1858 bis 1870 die zweite Pfarrstelle im Flecken Greene. Die Greener Pfarrei wurde geleitet von Superintendent Ilse. 1870 wechselte die Familie in die nahe gelegene Ortschaft Opperhausen, wo Alfred Elster eine eigene Pfarrstelle bekam und bis zum Jahr 1877 dort tätig war. Zur Familie zählten später drei Söhne und 4 Töchter.
Gottlieb Elster studierte ab 1884 an der TH Braunschweig, von 1888 bis 1891 an der Münchener Akademie und anschließend in Berlin. Daneben unterhielt er schon früh ein eigenes Atelier. 1910 folgte er dem Ruf als Professor an die Großherzogliche Kunstschule in Weimar. Dort leitete er bis 1913 die Bildhauerschule und die Kunst-gießereianstalt. Zeitgleich wirkte hier der Ehrenbürger Greenes, Prof. Fritz Mackensen als Direktor dieser Kunstschule.
Querelen und persönliche Schwierigkeiten veranlassten Elster, schon nach drei Jahren nach Braunschweig zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tode lebte und arbeitete.
Kurz vor seinem Tod Ende 1917 besucht er nochmals seine frühere Heimat und hinterlässt eine Portrait-Zeichnung, die dem Heimatverein Greene vorliegt.
Der Künstler arbeitete in Marmor, Bronze und Polychromie. Seit 1891 regelmäßig auf der Großen Kunstausstellung in Berlin; 1907, 1912 und 1913 auch im Münchener Glaspalast vertreten. Weitere Formenwerke waren weibliche Porträt- und Genreplastiken, Reliefs (1898: „Mutter und Kind“, „Frühling") und Plaketten. In der Frühzeit entwarf er auch Vasenmodelle für die Königlich-Preußische Porzellanmanufaktur in Berlin.
Besonders trat er mit einer Reihe von Denkmalschöpfungen hervor, darunter: Kriegerdenkmal in Bad Harzburg, Statue von Friedrich II. als Kronprinz in Rheinsberg, das Kleist-Memorial in Frankfurt an der Oder, das Grabmonument Laehr in Berlin-Zehlendorf und auch das Bildnis „Königin Luise“ in Weißensee bei Berlin. Ferner ist zu erwähnen das „Aktenmännchen“ als Brunnenfigur im Hof des Weimarer Finanzministeriums.
Weiter sind zu erwähnen das Denkmal des Hannoverschen Jägerbataillons Nr. 10 in Goslar und die Gestaltung des Grabdenkmals Benze auf dem Wolfenbütteler Friedhof.
Der Schriftsteller Ernst von Wildenbruch (1845 - 1905), von dem zahlreiche Balladen, Dramen, Romane und Erzählungen stammen, liegt auf dem Historischen Friedhof in Weimar bestattet. Das Grabmal in Form eines dorischen Tempels enthält eine Bronzeplatte, in die das Steinrelief „Der Säemann“ von Gottlieb Elster eingefügt ist. Als eine Hommage an seine Heimat ist rechts unten die Silhouette der Greener Kirche zu erkennen.
Der „Säemann“ erschien übrigens nach Elsters Tod – ebenso wie etliche andere Werke des Künstlers – als Kunstpostkarte im Handel.
Die Opperhäuser Kirche beherbergt als Erinnerung an den früheren Pastor Alfred Elster einen von seinem Sohn Gottlieb Elster geschaffenes Grabkreuz aus Bronze mit den Lebensdaten des Pastors und dem Text „Selig sind die Barmherzigen“.
Ludwig Alfred Elster ist 1877 in Opperhausen verstorben und dort begraben.
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